Meistens mit den schlimmsten Wetterkapriolen, so wie auch dieses Jahr.
Heuer konnte ich noch zwei Vereinskollegen überreden auch zu starten. So brachen wir schon am Freitag gemeinsam auf.
Am Campingplatz wollten sie uns gar nicht mehr rein lassen: Alles voll ... von wegen, neben dem Dachauto war noch genug Platz: saugut, saugut.
Da heuer der See ziemlich warm ist (brunzwarm) wird ohne Neo geschwommen, da beginnen auch schon die ersten zu murren.
Mir ist das ziemlich egal, ich kann ja schwimmen, wird dann vielleicht ein wenig langsamer, aber bei den anderen ja auch.
Schwimmen verläuft gut, und wie vorraus zu sehen mit 1:04 ein wenig langsamer als noch in Moritzburg. (Das fehlende Schwimmtraining im Sommer hat das restliche dazu beigetragen).
Wechsel ohne Neo geht dafür Pfeilschnell.
Am Rad mache ich gleich von anfang an Druck, da ja normalerweise der Wind um die mittagszeit stärker wird und man dann sowie so Zeit liegen lässt.
Aber heute gibt es andere Windverhältnise: Lebhafter Wind aus Süd/SüdWest. Muss vielleicht auch so sein, es ist ja das erste mal schön, oder besser gesagt heiß.
Die ersten beiden Runden bin noch sehr schnell unterwegs mit 1:12 und 1:14, aber dann kommt auch schon der erste große Einbruch. Ich bin leer und habe keine Kraft mehr zu treten.
Die Sonne brennt auch immer mehr (es sollten noch 35° werden) und das hemmt meine Energieversorgung zusätzlich. Ich kriege die Riegel nicht mehr runter, also verbrauche ich alle Gels.
Das hilft dass ich noch eine akzeptable Bikezeit von 5:12 schaffe, aber das Energieloch werde ich wohl beim Marathon nicht mehr füllen können.
Bei Hitze laufen: Das ist meine große Särke!
Nach 10 km entdecke ich meine Kollegen die mir von ihrem Scheitern berichten. Ich bin zu diesem Zeitpunkt auch schon am Ende und kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen noch ein weiteres mal in die Podersdorfer Hölle zu laufen.
Nach viel gutem Zureden mache ich mich dann aber schließlich doch noch auf den Weg. In der Hölle kommt dann der schlimmste Einbruch meines Lebens. Stiche in Magen und Hüfte machen ein weiterlaufen unmöglich.
Ich gehe, ich übergebe mich nach der Labstation, ich wanke, ich torkle, 5 km zurück zu meinen Kollegen.
Dort bleibe ich erst mal liegen und denke übers aufgeben nach.
Doch plötzlich ist die Sonne weg und es weht ein kühler Wind, das Wetter schwenkt um ... das könnte meine Rettung sein. Ich versuche die schmerzenden Beine mit Dehnungsübungen für die letzen 20 Kilometer so gut es geht zu reparieren.
Positive Gedanken heben meine Motivation und meinen Willen dieses Drama noch zu beenden.
Zuerst laufe ich die 2 Runde fertig (für die ich nun fast 2 Stunden gebraucht habe, für 10 Kilometer) und dann gehts auf die finalen zwei Runden. Aber ich laufe wieder.
Das funktioniert dann ausgesprochen gut.
Nach 11:31:25 bin ich dann endlich im Ziel.
Kurz nach dem Ziel bin ich dann nochmal mit Magenkrämpfen und Erbrechen zu Boden gegangen, aber das war nur mehr eine letzte kurze Episode einer langen und schmerzhaften Geschichte.
Podo gehört sicher zu den härtesten Rennen. Das Wetter ist meist eine Lotterie aber fast immer extrem: Kälte und Regen oder Hitze.
Wind ist eigentlich garantiert, hier ist nur die Frage wie lange und wie stark.
Die Strecke ist langweilig, 45 km flach durch eintönige Weingärten.
Die Laufstrecke ein 5 km Wendekurs frei von Schatten.
Aber es hat diesen gewissen Reiz, der einem dazu bewegt jedes Jahr wieder zu kommen.
Dafür habe ich wieder eine Mege über meine Schwächen gelernt und an den Dingen an denen noch gearbeitet, verbessert oder geändert werden müssen.
Für mich ist Podo auch immer wieder eine gute Langdistanz-Schule, wo vielleicht auch mal das eine oder andere Experiment gewagt werden darf.
Ganz nach dem Motto: Es geht ja um nix!
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